Die 5 wichtigsten Dinge, die ich dieses Jahr in meinem Garten gelernt habe
Mein persönliches Garten-Resümee 2023
Das Gartenjahr ist noch lange nicht vorbei und dennoch ist jetzt ein guter Zeitpunkt, ein erstes Resümee zu ziehen. Ich habe es mir vor einiger Zeit zur Angewohnheit gemacht, jedes Jahr die vier oder fünf wichtigsten Erkenntnisse zu rekapitulieren und aufzuschreiben. Da ich seit zwei Jahren in einem neuen und völlig anderen Garten gärtnere (wir sind von Potsdam nach Hamburg gezogen), ist dies umso wichtiger. Gerne lasse ich euch an meinen diesjährigen, sehr persönlichen Erfahrungen teilhaben. Vielleicht inspiriert es euch über eure Gartensituation in ähnlicher Weise nachzudenken!
In meinen neuen Garten passen kühle Farbtöne viel besser als warme.
Für mich ist das schwer zu akzeptieren, da ich ein großer Fan von warmen Apricot- und Pfirsichtönen bin. Trotzdem musste ich feststellen, dass Himmelblau, kühles Rosa und zartes Violett einen wunderschönen Kontrast zu der dunkelroten Klinkerfassade unseres Hauses und der Gartenmauer darstellen. Sie lassen diese Farben richtig leuchten!
Warme Apricottöne beißen sich regelrecht mit der Hausfarbe. Wie gut, dass ich mit Blumenzwiebeln, Dahlien und einjährigen Sommerblumen komplett flexibel bin und jedes Jahr neue Pflanzbilder schaffen kann!
Right Place, Right Plant
Der richtige Standort für eine Pflanze ist essentiell, das ist eine der wichtigsten Regeln beim Gärtnern. Und doch halte ich mich selbst nicht immer daran. Ich habe komplett unterschätzt, wie schwierig der Boden unter meinen riesengroßen, alten Rotbuchen wirklich ist. Mittlerweile habe ich eine beträchtliche Anzahl wunderschöner Halbschatten-Stauden in ihm „versenkt“: Einmal gepflanzt, schwächeln sie oder kamen nie wieder. Das ist nicht die Schuld der Stauden, sondern meiner Sturheit geschuldet dort zum Beispiel Sterndolden (die viel Feuchtigkeit brauchen) zu pflanzen. Die Bäume waren stärker! Ihr Wurzelwerk, ihr Wasserbedarf lässt nur eine Koexistenz mit sehr robusten Pflanzen zu.
Was wirklich funktioniert hat: Die Aster ‘Asran’! Ihre Blätter sind dunkelgrün und sie blüht üppig unter dem Blätterdach der Buchen. Ebenso machen Wurmfarn, Salomonssiegel und die Anemone ‘Robustissima’ einen passablen Eindruck. Diesen Herbst werde ich die Lücken im Beet mit genau diesen Stauden füllen. Hier geht es nicht um irgendwelche Farbkonzepte, hier brauche ich wirkliche Überlebenskünstler!
Nur niedrige Sorten in Kübel pflanzen
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal mit vielen Kübeln experimentiert, da mein Garten klein ist und ich jeden Platz brauche. Die Zwiebelpflanzen waren ganz wunderbar! Die Dahlien fühlen sich in großen Kübeln ebenso wohl. Bei den einjährigen Sommerblumen muss ich feststellen: Nur die wirklich niedrigen Sorten ergeben hier Sinn. Alles, was über 60 cm wächst, muss mühsam gestützt werden und das sieht im Kübel nicht sehr elegant aus.
Wunderbar eignen sich beispielsweise Calendula (Ringelblume), unsere neue Zinnie ‘Zahara Double Rasberry Ripple’ (überhaupt alle Zinnien, da sie so feste Stiele haben) oder die Kapuzinerkresse ‘Ladybird Rose’. Schwierig empfand ich Skabiosen, höhere Kosmeen, ebenso wie einjährigen Rittersporn. Ihre zierlichen Stiele sind tatsächlich besser in einem Beet mit anderen Pflanzen aufgehoben, die sich gegenseitig stützen und Halt geben.
Rasen regelmäßig nachsäen
Beim Rasen hatte ich dieses Jahr Erfolg. Das ist nicht nur den vielen Regentagen im Sommer zu verdanken, sondern auch meinem konsequenten Nachsäen. Früher habe ich maximal 1-2x im Jahr Rasensaat nachgesät, dieses Jahr bin ich fast alle zwei Wochen mit einer Hand Rasensamen durch den Garten gelaufen und habe hier und da ein paar Körner fallen lassen. Das macht wirklich keinerlei Arbeit, dauert nur wenige Sekunden und das Ergebnis ist ein komplett unkrautfreier, dichter üppiger Rasenteppich.
Mehr Gehölze auch im kleinen Garten
Da ich unsere großen Buchen als wunderschön, aber eben auch als übermächtig empfinde, habe ich bislang kaum weitere Gehölze gepflanzt, aber das werden wir diesen Herbst definitiv ändern! Obwohl der Garten klein ist und mein Mann immer behauptet, mehr Sträucher würden den Garten noch kleiner erscheinen lassen, bin ich vom Gegenteil überzeugt. Ein voller Garten wirkt größer als er eigentlich ist und kleine oder mittelgroße Gehölze sind fantastische Strukturgeber, die eine gute Verbindung zwischen den niedrigeren Stauden, Dahlien, Sommerblumen und den sehr hohen Bäumen darstellen können.
Wir ergänzen unseren Garten dieses Jahr durch Bauernjasmin, Perlmuttsträucher, den Zierapfel ‘Evereste’ und ein paar schöne Hortensien. Ich bin so gespannt auf das Ergebnis und werde es euch bald zeigen!
Wie sieht euer Garten-Resümee dieses Jahr aus? Was habt ihr gelernt? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und freue mich, wenn ihr sie mit mir teilt! Schreibt doch einfach an studio@joradahl.de.