Herbstpflanzung Stauden
Staudenbeet im Herbst

Warum der Herbst die beste Pflanzzeit für Stauden ist

Herbstpflanzung: der unterschätze Zeitpunkt für Stauden!

Als ich vor Jahren begann, mich mit Gartengestaltung zu beschäftigen, machte ich denselben Fehler wie die meisten Hobbygärtnerinnen: Ich betrachtete den Herbst als Zeit des Gartenschlusses. Während ich meine Beete aufräumte und mich auf den Winter vorbereitete, übersah ich einen der wertvollsten Zeitpunkte für die Gartengestaltung. Heute weiß ich, dass Herbstpflanzungen mit den natürlichen Zyklen der Natur arbeiten, anstatt gegen sie anzukämpfen. Diese Erkenntnis hat meine Herangehensweise grundlegend verändert. Selbstverständlich können Stauden aber auch im Frühling oder Sommer gepflanzt werden.

Die perfekten Bedingungen im Herbst

Oktober bis Anfang November sind für mich die idealen Pflanzzeiten geworden. Ich habe gelernt, die Zeichen der Natur zu lesen: Der Boden hat noch die Wärme der Sommermonate gespeichert – wenn ich meine Hand in die Erde lege, spüre ich diese angenehme Wärme, die für eine aktive Wurzelbildung so wichtig ist. Gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung bereits deutlich schwächer geworden, was den Stress für meine neu gepflanzten Stauden erheblich reduziert.


Besonders schätze ich den Herbstregen, der mir das tägliche Gießen abnimmt. In meinen ersten Gartenjahren unterschätzte ich, wie wertvoll diese natürliche Bewässerung ist. Regenwasser ist nicht nur praktisch, sondern auch qualitativ hochwertiger als Leitungswasser. Es ist weicher, enthält weniger Kalk und wird von den Pflanzen besser aufgenommen – das sehe ich Jahr für Jahr an der gesünderen Entwicklung meiner Herbstpflanzungen. Die moderate Verdunstung im Herbst ist ein weiterer Vorteil, den ich zu schätzen gelernt habe. Meine Pflanzen verlieren weniger Wasser über die Blätter, was ihren Wasserbedarf erheblich reduziert und den Wurzeln Zeit gibt, sich zu etablieren.

Herbstpflanzung Stauden
Herbstgarten

Vorteile der Herbstpflanzung aus meiner Erfahrung

Der größte Vorteil, den ich bei der Herbstpflanzung beobachte, liegt in der optimalen Energieverteilung der Pflanzen. Während meine Frühjahrspflanzungen ihre Kraft zwischen Wurzelbildung und Triebwachstum aufteilen müssen, können Herbstpflanzungen ihre gesamte Energie in die Entwicklung eines starken Wurzelsystems investieren. Ich habe gelernt, dass dies der Schlüssel zu langfristig erfolgreichen Staudenbeeten ist.


In meinem Garten kann ich diesen Unterschied Jahr für Jahr beobachten: Die im Herbst gepflanzten Stauden nutzen die Monate bis zum Frühjahr, um ein weitverzweigtes, tiefreichendes Wurzelnetzwerk zu entwickeln. Wenn dann die Wachstumsperiode beginnt, sind sie bereits optimal verankert und können sofort mit der Bildung neuer Triebe und Blüten beginnen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel erlebte ich vor einigen Jahren, als ich zwei identische Staudenbeete anlegte – eines im Herbst, eines im darauffolgenden Frühjahr. Das Herbstbeet entwickelte sich nicht nur schneller und robuster, sondern die Pflanzen erreichten bereits im ersten Jahr ihre volle Größe und Blühkraft. Das Frühjahrsbeet hingegen brauchte ein ganzes Jahr länger, um denselben Entwicklungsstand zu erreichen.

Die Herbstpflanzung bietet mir auch praktische Vorteile als Gärtnerin. Die Pflegeintensität ist deutlich geringer, da die natürlichen Bedingungen optimal sind. Weniger Gießen, weniger Stress für die Pflanzen und eine höhere Erfolgsquote machen die Herbstpflanzung zu meiner bevorzugten Methode.

Winterhärte und Schutz

Anfangs hatte ich, wie viele Gärtnerinnen, Bedenken bezüglich der Winterhärte. Diese Sorgen haben sich jedoch als unbegründet erwiesen. In meiner Praxis habe ich gelernt, dass heimische und an unser Klima angepasste Stauden von Natur aus winterhart sind und niedrige Temperaturen problemlos überstehen. Tatsächlich benötigen viele meiner Stauden eine Kältephase, um im folgenden Jahr optimal zu blühen.

Bei empfindlicheren Arten wie bestimmten Anemonen-Sorten oder mediterranen Stauden verwende ich eine Schutzschicht aus Laub oder Reisig. Diese Maßnahmen sind jedoch meist nur im ersten Winter nach der Pflanzung nötig – eine Lektion, die ich durch Beobachtung meiner eigenen Pflanzen gelernt habe.

Wie unsere Stauden produziert werden, könnt ihr hier nachlesen.

Stipa tenuissima, Anthriscus sylvestris 'Ravenswing', Salvia nemorosa, Stauden, Mehrjährige
Staudenbeet im Herbst

Mein Fazit

Nach Jahren der Erfahrung mit beiden Methoden bin ich überzeugt: Herbstpflanzungen nutzen die natürlichen Zyklen optimal aus und führen zu kräftigeren, blühfreudigeren Stauden. In meinem Garten erreichen viele Sorten bereits im ersten Jahr nach der Herbstpflanzung ihre volle Größe und Blühkraft – ein Vorteil, der bei Frühjahrspflanzungen oft erst im zweiten Jahr sichtbar wird. Die Herbstpflanzung ist für mich eine unterschätzte Methode für den Staudengarten geworden.Meine Herbstpflanzungen führe ich am liebsten zwischen Ende September und Mitte November durch, solange der Boden nicht gefroren ist. Selbstverständlich ist eine Frühjahrspflanzung dennoch genau so gut möglich.

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