Magie und Atmosphäre im Stadtgarten

Sieben großartige Tipps für kleine Gärten

Um eins vorwegzusagen: Ich liebe Ferien auf dem Land, Wanderungen in den Bergen, Zeit in der Wildnis, aber leben möchte ich am liebsten in der Stadt. Ich brauche die urbane Fülle, die Lebendigkeit und Inspiration und als wir ein Haus in Hamburg gesucht haben, war schnell klar: Es darf nicht zu weit draußen sein. Was dadurch auch beschlossen war: Der neue Garten wird wesentlich kleiner werden als der alte in Potsdam. Das hat mir aber kein Unbehagen bereitet, denn für mich kann ein kleiner Garten genauso schön, abwechslungsreich und atmosphärisch sein wie ein großer! Mittlerweile wohnen wir seit drei Jahren hier und aus einer langweiligen Rollrasenfläche ist in kürzester Zeit ein richtig toller Stadtgarten geworden.

Auch wenn ihr nur auf wenigen Quadratmetern gärtnert, sollte das kein Grund sein, auf Pflanzen zu verzichten oder sich nach einem größeren Garten zu sehnen. Heute hatte ich die Idee, euch meine besten Tipps für kleine Gärten aufzuschreiben. Ich hoffe, sie werden euch inspirieren!

1.Macht einen Gestaltungsplan

Ein Gestaltungsplan ist bei einem kleinen Garten noch wichtiger als bei einem großen, denn Strukturen sind alles! Da sich diese der Betrachterin auf Anhieb offenbaren, lohnt es sich, sie genau zu überdenken. Kleine Gärten haben oft rechteckige oder quadratische Grundrisse. Verweichlicht sie nicht mit geschwungenen oder schnörkeligen Beetformen! Formale Strukturen passen häufig viel besser und verleihen dem Garten eine ungeahnte Eleganz. Wilde, hochwachsende Pflanzen sind die wirklichen Weichzeichner, die dafür sorgen, dass das Ganze nicht spießig wirkt.

2.Denkt an die dritte Dimension!

Wenn ihr nicht viel Grundfläche habt, solltet ihr an allen möglichen Orten auf (blühende) Kletterpflanzen setzen und mit kleineren und mittelgroßen Gehölzen unterschiedliche Höhen schaffen. Das ergibt schnell die nötige Fülle und verleiht einem kleinen Garten viel Atmosphäre. 

3.Verwischt den Grundriss mit Pflanzen!

Die Ränder eures Gartens sollten besonders üppig bepflanzt werden, im Idealfall ist vom Nachbargrundstück nicht viel zu sehen. Ein Garten wirkt viel größer, wenn der Blick an wilden Büschen endet und nicht an einem unschönen Gartenzaun. Wenn der Grundriss nicht mehr ganz auszumachen ist, entsteht Magie! 

4. Sichtachsen machen Gärten größer

Plant auf jeden Fall eine oder mehrere Sichtachsen! Ein Rasenweg, rechts und links von üppigen Staudenbeeten gesäumt, der am Ende zu einem wunderschönen Quittenbaum führt, wirkt immer traumhaft. Das Beste aber ist: Solche Inszenierungen vergrößern euren Garten optisch. 

5.Plant eine üppige Bepflanzung

Eine üppige Bepflanzung lässt euren Garten größer erscheinen, als er eigentlich ist. Auch wenn das auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint und man denkt, Pflanzen würden den Raum verkleinern, passiert optisch das Gegenteil. Auch große Pflanzen oder hohe Stauden sind kein Problem. Traut euch!

6. Kübel und Töpfe für mehr Dynamik

Neben beständigen Gartenbereichen, die mit Gehölzen und Stauden bepflanzt sind, braucht ihr auch Orte, in denen mehr Dynamik zugelassen werden kann: Ich pflanze Blumenzwiebeln, Ranunkel, Dahlien oder auch einjährige Sommerblumen gerne in eine große Anzahl von Kübeln, die auf unserem Kiesweg, der Terrasse und Treppe stehen. Hier kann ich jedes Jahr neue Farben und Formen testen und mich gärtnerisch ausleben, während ich meine Staudenbeete nur ab und zu ergänze und mich darüber freue, wie pflegeleicht sie sind.

7. Es wird durchgeblüht

Berücksichtigt bei der Auswahl der Pflanzen alle vier Jahreszeiten! Startet mit der Bepflanzung am besten im Herbst. Es ist die günstigste Zeit, um einen Garten anzulegen oder umzuplanen. Für das Frühjahr setze ich jetzt Blumenzwiebeln, Anemonen und Ranunkeln, im Sommer blühen bei mir hauptsächlich Stauden, die einjährigen Sommerblumen und Dahlien bringen Fülle und Farbe bis tief in den Herbst hinein und mein geliebter Zierapfel schmückt den Wintergarten mit seinen kleinen feuerroten Äpfeln (die ich auch als Weihnachtsschmuck verwende). Setzt immer auf besonders lang blühende Sorten! Pflanzen, die etwas größer werden und nur ein bis zwei Wochen Blüten zeigen wie beispielsweise Rhododendron machen in kleinen Gärten aus meiner Sicht wenig Sinn. 

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