Duftwicken pflanzen und pflegen

Pflanz dir einen Regenbogen

Duftwicken gehören zu meinen absoluten Lieblingsblumen und es war längst an der Zeit einen eigenen Artikel für sie zu verfassen. Sie sind etwas anders zu behandeln als die normalen einjährigen Sommerblumen und ich möchte euch hier ihre Besonderheiten näher erläutern.

Sie sehen für mich am schönsten in den Farben des Regenbogens aus. Dafür wähle ich meist 4-6 verschiedene Sorten (Creme, Rose, Violett und Hellblau). Ihr Duft ist einzigartig und durch ihren Wuchs (sie klettern!) bringen sie die nötige Portion Wildheit in den Garten.

Und natürlich erinnern sie mich an England. Dort sind Duftwicken viel populärer als bei uns und werden in fast allen Gärtnereien auch als Jungpflanzen angeboten. In Deutschland muss man danach leider lange suchen. Aber zum Glück gibt es ja Saatgut.

Duftwicken säen

Die Samen von Duftwicken sind groß und für eine schnelle Keimung solltet ihr sie über Nacht in lauwarmes Wasser legen, sie keimen dann wesentlich schneller. Besonders ist auch, dass Duftwicken es tatsächlich eher kühl mögen. Für die Keimung können sie gerne noch im Haus stehen, spätestens danach mögen Duftwicken aber die frischen Temperaturen des Spätwinters und Frühlings: 10-15 Grad sind ideal! Vielleicht habt ihr ein Gewächshaus oder ein Frühbeet. Oder einen anderen kühlen, hellen Ort, an dem die Sämlinge wachsen können.

Die eingeweichten Samen werden circa 1 cm tief in die Erde gesetzt und jetzt kommt die zweite Besonderheit: Nehmt als Aussaatgefäß gleich zu Beginn große Töpfe, die eine gewisse Tiefe haben (mind. 9 cm). Wicken sind Kletterpflanzen und wollen tief wurzeln, daher müssten sie in allzu kleinen Anzuchttöpfchen sehr bald umgepflanzt werden und das macht unnötige Arbeit. Die Multitopfplatte ist beispielsweise ideal. Ich fülle sie zur Hälfte mit normaler, gedüngter Blumenerde, auf die eine breite Schicht Ansaaterde kommt. Die jungen Pflänzchen wachsen zunächst besser in magerem Substrat, später freuen sich ihre Wurzeln über die Nährstoffe.

Duftwicken auspflanzen

Wenn Sie 15-20 cm Höhe erreicht haben, sollte der Haupttrieb für eine größere Verzweigung und höhere Blütenanzahl ca. 10 cm abgeschnitten werden und bei 20-30 cm kommen sie bei mir in den Garten. Und falls die Temperaturen im März oder April draußen doch noch mal sehr frostig werden schütze ich sie mit einer dicken Kompost- und Laubschicht.

Die dritte Besonderheit: Sie benötigen ein Rankgitter, da sie Kletterpflanzen sind und in der Regel bis zu 2 m hoch wachsen können. Ich stecke dafür Bambusstöcke in einen Bambusstockhalter und umwickele das dadurch entstehende Gerüst mit einer Juteschnur. So haben die Duftwicken genügend Haltepunkte um hoch hinauszuwachsen! Im Idealfall werdet ihr von eurem Rankgerüst im Sommer nicht mehr viel sehen.

Duftwicken pflegen und schneiden

Die Blüten können und sollen den ganzen Sommer lang geschnitten werden, damit die Pflanze immer wieder neue nachproduziert.

Es lohnt sich ebenso Duftwicken regelmäßig mit einer Portion Bio-Flüssigdünger zu verwöhnen und dafür zu sorgen, dass sie genug Feuchtigkeit bekommen. Pflanzt sie lieber an einen halbschattigen Standort, in der prallen Sonne mit trockenem Boden wird es ihnen nicht so gut gehen, außer ihr wässert sie wie verrückt.

Duftwicken sind eigentlich keine klassischen Schnittblumen mit langen Stielen, aber es lassen sich ganz wunderbare kleine Sträuße binden. Ich kombiniere sie eher selten mit anderen Blumen, aber liebe es, kleine Wickensträuße ins Badezimmer oder auf den Nachttisch zu stellen. Hier kommt ihr Duft auch am besten zur Geltung! Ebenso sind sie ein wunderbares Mitbringsel für Einladungen. Die Blüten sehen einfach immer wunderschön und verwunschen aus. Probiert es aus! Ich bin mir sicher, ihr werdet sehr süchtig nach diesen wunderbaren Blumen.

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