Schnecken – was wirklich hilft!
Ein einfacher Weg mit den kleinen Schleimgeistern zu leben
Als ich noch in Potsdam einen Garten hatte wurde ich sehr häufig gefragt, was ich gegen Schnecken unternehme. Leider hatte ich keine Antwort, denn der Grund war sehr einfach: ich hatte keine Schnecken.
Ich vermute, es lag an der extremen Trockenheit, die in Brandenburg herrscht. Auf jeden Fall hatte ich keinerlei Probleme und nur eine leise Ahnung davon, wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man einen schneckenfreien Garten hat.
Nach dem Umzug nach Hamburg sollte sich das schnell ändern und schon in den ersten Wochen war klar: Hamburg ist eine Schneckenhochburg. An nassen Sommer- oder Herbsttagen muss man auf den Gehwegen im Zickzack laufen, um nicht ständig den Schleim von den Schuhsohlen abkratzen zu müssen. Und jede zertretene Schnecke tat mir irgendwie auch immer ein bisschen leid.
Damit kommen wir zu meinem persönlichen Problem: ich kann Schnecken nicht einfach so töten. Eine Freundin erzählte mir, dass sie ihre Schnecken immer einsammelt und dann mit der Gartenschere durchschneidet. Ich gebe zu: dazu bin ich einfach nicht cool genug und schon die Vorstellung Schnecken häufig anzufassen, lässt mich vor Ekel schaudern. Ich bin diesbezüglich ein richtiges Weichei.
Selbstverständlich habe ich in Hamburg sofort angefangen zu recherchieren, welche Methode wohl die beste wäre, habe viel im Freundeskreis herumgefragt und bin zu einem Schluss gekommen: Ich möchte keine Chemie im Garten einsetzen (auch kein „Bio“-Schneckenkorn). Aber leider scheint es keine wirklich 100-prozentig sichere Methode zu geben diesen kleinen verfressenen Schleimgeistern etwas Natürliches entgegenzusetzen. Selbst wenn die eine Freundin eine gute Erfahrung mit einer Methode machte, erzählt mir die nächste, dass dies bei ihr überhaupt nichts brachte.
Ich habe mich dann ziemlich schnell dazu entschlossen nicht den Weg des Ausprobierens zu gehen und sämtliche Methoden über Jahre hinweg durchzutesten. Ich gehe lieber den Weg des geringsten Wiederstandes: ich pflanze einfach keine Pflanzen die Schnecken mögen. Es gibt eine unfassbar große Anzahl an verschiedenen Stauden, Zwiebeln und einjährigen Sommerblumen, die selbst Abwehrstoffe gegen Schnecken entwickelt haben und deswegen von diesen in Frieden gelassen werden. Und genau das mache ich mir zunutze!
Bei Stauden fällt es mir recht leicht auf die sogenannten Schneckenmagnete zu verzichten, wenn es doch so viele wunderschöne Sorten gibt, für die sich Schnecken nicht die Bohne interessieren. Bei einjährigen Sommerblumen wird es schon schmerzhafter (Zinnien!) Aber das größte Problem stellen selbstverständlich meine geliebten Dahlien dar.
Aber selbst hier gibt es einen relativ einfachen Weg: ich pflanze alle Dahlien zunächst in hohe Kübel, die ich direkt auf meine Terrasse stelle und im Auge behalten. Erst wenn die Pflanze ca. 1 m hoch ist kommt sie ins Beet. Schnecken lieben in erster Linie den frischen Austrieb und das helle Blattgrün. Bei mir im Garten hat dies wunderbar funktioniert und ich rate jedem: wenn ihr nicht auf Schneckenmagnete verzichten wollt, dann setzt die Pflanzen zumindest in Töpfe und stellt sie so, dass sie nicht in der feuchtesten Ecke eures Gartens stehen.
Damit ihr einen schnellen Überblick bekommt, welche Pflanzen und Blumen aus unserem Sortiment zu den schneckenresistenten Sorten und welche zu den Schneckenmagneten gehören, gibt es hier ein kleines PDF für euch zum Herunterladen und Ausdrucken.
Beim Gärtnern versuche ich übrigens grundsätzlich die Pflanzen zu wählen, die am besten zu meinem Garten, meinem Boden und meinen Bedingungen passen. Alles andere birgt zu viel Enttäuschung und Arbeit und nimmt einem schnell die Freude. Vielleicht habt Ihr auch Lust wie ich den einfachen Weg zu gehen?